JAN KLARE (THE DORF): O-TON

THE DORF / ANASTASIJA DELIDOVA / RAUMZEIPIRATEN: YAS Y GOSIA | GALERIE

Nach der Prmiere von YAS Y GOSIA: Bettina Pelz im Gespräch mit Jan Klare.
Veröffentlicht am 18. APR 2022

Wie hast du die Uraufführung von YAS Y GOSIA in Marburg erlebt?

Als insgesamt erfolgreich. Ein kompliziertes Ding mit etwas widrigen Verhältnissen, das wir zur Premiere gebracht haben.

YAS Y GOSIA ist der Titel der Arbeit _ worauf bezieht sich das? Was waren für dich zentrale Ideen in der Komposition?

Der Titel übersetzt sich als Hänsel und Gretel – 2 Perosnen, die sich durch ein komplexes Gebiet mit verschiedenen Dichtegraden und Überraschungen bewegen, waren der audio-visuelle Aufhänger bei der Konzeption des ganzen Abends. Man verweilt – etwas passiert hinter einem, kommt auf einen zu, man entdeckt Stellen, die erst unscheinbar waren, statische Momente wechseln mit Chaos ab – das hat sich in den Games, der Lichtkunst, in der Marching Band, in der Architektur des Platzes und der Musik ausgedrückt.

Wie hat das für dich am Rudolphsplatz funktioniert?

Grundsätzlich sehr gut, allerdings schade war, dass wir den Platz nicht so bespielen konnten, dass der Grossteil des Publikums die verschiedenen Aspekte parallel wahrgenommen hat – oft spielte sich die Lichtkunst im Rücken des Publikums ab.

Das Wetter war kalt, nass und zugig, nicht gerade optimale Bedingungen für Musiker_innen. Wie schafft ihr das trotzdem?

ja – das war nicht so optimal – gut, dass das Konzept grösstenteils aufging und Spass gemacht hat, hahaha

Was ist der Reiz für dich mit großen Formationen zu arbeiten?

Es ist so wunderbar laut!

Warum arbeitest du mit Künstler_innen wie Anastasija Delidova und den RaumZeitPiraten zusammen? Wie gestaltet ihr eure Kooperation?

Die RaumZeitPiraten habe ich langsam kennen und schätzen gelernt – ich wusste wie sie arbeiten und die kennen uns auch. Von Anastasija kannte ich vorher weniger – aber die Sachen waren sehr stark, insgesamt, habe ich/haben wir den Lichtkünstler_innen komplett freie Hand gelassen, aber das Konzept erörtert.

Ich würde mir für die Zukunft wünschen, dass wir das ganze noch organischer integrieren können. Es waren natürlich Abläufe und spezielle Momente vorher besprochen, aber aufgrund der Verschiedenheit der Plätze und der Komplexität des Aufbaus und Ablaufes, konnte es nicht vorher genau getestet werden.

MARBURG800 ist nicht nur ein Stadtjubiläum, sondern auch eine große Zukunftswerkstatt für die Stadt Marburg. Dazu fragen wir alle Künstler_innen nach ihren Handlungsempfehlungen für die Zukunft. Magst du auch einen Vorschlag beisteuern?

Solche Kunstprojekte wecken bei den Ansässigen Phantasien, wie das Leben in ihrer Stadt sein könnte, wenn ein gewisser Vibe entsteht – so schade, dass oft das Buch einfach zugeklappt wird – aber manchmal gibt es Prozesse, die Kontinuität/ Wiederholung erlauben – das wünsche ich jeder Stadt, die nicht ein großes „B“ vorn hat.

BEITRAGSBILD

THE DORF .KUNST.LABOR.STADT.PLATZ Marburg 2022. PHOTO Bodo Langner (.KLSP)