AG BETON
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SICHTBETON UND KANTIGE ÄSTHETIK
Der Rudolphsplatz ist ein Verkehrsknotenpunkt, der im Stil des Brutalismus der 1960-70er Jahre gestaltet ist. Der umstrittene Baustil verbindet den innerstädtischen Platz durch seine kantige Ästhetik und die Arbeit mit Sichtbeton mit anderen brutalistischen Gebäuden Marburgs: Brutalistische Architektur findet sich beispielsweise in Form des Heizkraftwerks, der sogenannten Pagode (Hörsaalgebäude) und anderen Universitätsgebäuden auf den Lahnbergen im „Marburger Bausystem“ (Kurt Schneider, Helmut Spieker und Günter Niedner, 1977) sowie im Gebäude der Post (Johannes Möhrle, 1976) oder der Liebfrauenkirche (Günther Maiwald, 1965).
UNBEKANNTE BLICKE AUF BRUTALISTISCHE ARCHITEKTUR IN MARBURG
Im Gang durch die historische Altstadt häufig übersehen, finden sich in Marburg international bekannte Bauwerke des Brutalismus, die beispielsweise in der Ausstellung SOS BRUTALISMUS. Save the Concrete Monsters! des Deutschen Architekturmuseums Erwähnung fanden. Das Projekt der BETON AG für 2022 will den skulpturalen Ausdruck des Brutalismus in den Fokus rücken und so ein neues Licht auf den polarisierenden Baustil werfen. Im Februar 2022 fand eine Bestandsaufnahme als Spaziergang durch einige brutalistische Bauprojekte Marburgs mit Impulsen von Expert_innen statt, der fotografisch begleitet und künstlerisch weiterentwickelt wird.
Die Fotografinnen Sara Förster und Susanne Saker begleiteten die Ortserkundung und dokumentierten die Einblicke in bisher von innen kaum bekannte brutalistische Bauten Marburgs. Aus der fotografischen Dokumentation entsteht für .KUNST.LABOR.STADT.PLATZ eine neue Videoarbeit, welche die Fotos zurück in den Raum der Stadt und in ihr Zentrum bringt: Die kontextspezifische Video-Installation Re:mixed (Marburg) von Gudrun Barenbrock kombiniert dabei Bildmaterial aus Archiven und aktuelle Aufnahmen zu einer künstlerischen Recherche über visuelle Qualitäten und zeitspezifische Entwicklungen urbaner Bauformen und integriert dabei Beispiele des Marburger Betons. Die Videoarbeit Re:mixed (Marburg) ist vom 1. April bis zum 8. Mai 2022 von von Sonnenuntergang bis Mitternacht an der Seitenfassade des Marburger Kunstvereins zu sehen.
BETON AG
Die BETON AG ist ein Projekt von einem Team aus Fotograf_innen, Kunst- und Architekturhistoriker_innen und Brutalismusforscher_innen. Sie wurde initiiert vom Institut für Kirchenbau und Kunst der Gegenwart an der Philipps-Universität Marburg, vertreten durch Claudia Breinl und Celica Fitz im Rahmen des Projekts .KUNST.LABOR.STADT.PLATZ unter der Leitung von Bettina Pelz.
LINKS
instagram.com: #sosbrutalism
instagram.com: #brutalmarburg
kirchbauinstitut.de
sosbrutalism.org: Post in Marburg, Johannes Möhrle (1965-76)
sosbrutalism.org: Campus Lahnberge, Kurt Schneider, Helmut Spieker, Günter Niedner (ca. 1961-77)
sosbrutalism.org: Heizkraftwerk, Kurt Schneider, Helmut Spieker, Günter Niedner (ca. 1968-72)
sosbrutalism.org: Liebfrauenkirche, Günther Maiwald (1959-65)
PHOTOS
Sara Förster .KLSP Studio
Celica Fitz .KLSP Studio
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